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Es fühlt sich doch gar nicht so schlecht an in Babylon ... Aktualisiert am: 25.01.2021

Interview mit Pierre-Daniel Martin: eine prophetische Sicht zur Coronakrise und ihrer Bedeutung für die Gemeinde

Pierre-Daniel Martin, Pastor und Prophet aus Frankreich, zurzeit wohnhaft im Norden der Waadt, gibt uns eine Interpretation der Ereignisse der vergangenen Monate, insbesondere der Covid-Pandemie und der Umwälzungen in unserer Gesellschaft. Er erkennt darin das Ende des Christentums, eine göttliche Zucht und einen Aufruf zur Vorbereitung auf die herrlichen Ereignisse der Endzeit.

Guten Morgen, Pierre-Daniel Martin. Meine erste Frage betrifft die Pandemie. In den Kirchen wurden wir nicht darauf vorbereitet, entsprechend wurden wir vom Schock überrumpelt. Wie war das möglich?

Ich würde sagen, unsere gegenwärtige Mentalität in den Kirchen und Werken ist, dass wir doch gar nicht so schlecht unterwegs sind - in Babylon. Wir sehen nicht ein, warum wir unser Leben opfern sollten, um die Rückkehr Jesu’ zu beschleunigen. Ich glaube, dass der Herr uns hier aufrüttelt und sagt: «Ich habt mich nicht erwartet. Nun, hier bin ich, und ich sage euch: Die Einschränkungen sind da.»

Samuel Peterschmitt, Pfarrer der Gemeinde in Mulhouse, die eine der Hauptansteckungsquellen im Osten Frankreichs war, beschwerte sich, dass er nicht gewarnt worden war: «Wo waren die Propheten? Wo waren sie?» Liegt er falsch damit?

Die Propheten haben gesprochen. Natürlich nicht alle, aber ein paar haben sehr wohl gesprochen. Die meisten waren in den letzten Jahren allerdings vor allem auf die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes fokussiert und weniger auf die Wiederkunft Jesu’ und wie man diese beschleunigen kann. Die Unmittelbarkeit der Wiederkunft Jesu’ scheint eher ein Thema der Lehrer des Wortes gewesen zu sein.

Samuel Peterschmitt ist ein Mann, der Gott zutiefst hingegeben ist, der gelitten hat, der gnadenlos angegriffen wurde, mit seiner Gemeinde. Ein Mann, der viel Mut, Demut und Reue gezeigt hat. Gleichzeitig irrt er sich mit seinen Vorwürfen an die Propheten. Sogar einige prophetische Stimmen in seiner eigenen Gemeinde haben ihn gewarnt.

Irgendwie scheint es attraktiver zu sein, in das Wohlergehen unserer Kirchen und Werke zu investieren als in das Reich Gottes. Evangelikale Pastoren werden versichern, dass sie mit ihrem Einsatz immer Gott gedient haben, dass das Wohlergehen ihrer Unternehmen ein Zeugnis für ihn ist. Gott ist nicht dagegen. Aber heute ruft er uns «Stopp» zu! Er sagt uns: «Seht doch, das Land ist am Sterben, und ihr lebt eingekapselt hinter euren Mauern ...»

Ich habe von der Unmittelbarkeit der Wiederkunft Jesu gesprochen. Die Gemeinden wollten diese Botschaft nicht hören. Die Türen der Gemeinden wurden mir verschlossen, als ich im Januar 2017 verkündete, dass wir lediglich noch drei Jahre haben, bevor die Welt auf den Kopf gestellt wird, sowohl durch eine Wirtschaftskrise als auch durch eine Pandemie und durch restriktive Massnahmen. Heute öffnen sie sich wieder ... Nach dem Lockdown haben Pastorenkollegen Kontakt mit mir aufgenommen und mir gesagt, dass sie meine Botschaft nicht immer verstanden hatten ...

Wann glauben Sie, dass wir wieder zur Normalität zurückkehren können - ich denke dabei auch an das Gemeindeleben, den Sonntagsgottesdienst, sich umarmen zu können, das Abendmahl zu feiern, usw.? Oder gehört der Sonntagsgottesdienst bereits der Vergangenheit an?

Ich warne euch: Wir haben dies verlassen und werden nicht dahin zurückkehren!

Seit fünfhundert Jahren funktioniert die Kirche als eine Art «Staat im Staat». Wir konnten die Kirche zur Privatangelegenheit machen und die geschwisterliche Gemeinschaft in einem säkularen Staat leben, der unseren Glauben respektiert hat. Gott ist daran, dies zu zerbrechen, und es ist schwierig für uns! Als Freikirchen haben wir die grossen Kirchen nachgeahmt im Wunsch, unsere Gemeinden neben der katholischen und reformierten Kirche zum Blühen zu bringen ... das ist sehr verlockend ...

Von da an stehen zwei Wege offen. Der eine ist, weiterhin die Legitimation des Staates zu suchen und alle Kirchen in einer einzigen Struktur zusammenzuführen, um anerkannt zu werden und genügend Gewicht vor der Regierung zu haben. Diese Entwicklung wird in der Bibel schon lange angekündigt, und wir wissen, in welche Richtung uns dies führen wird - zu einem Weltkult und einer Universalreligion. Dies ist es, was Rom vorschlägt.

Der andere Weg ist anzuerkennen, dass es Gottes Wille ist, dass die Art und Weise, wie wir das Christentum in den letzten fünfhundert Jahren gelebt haben, zerbrochen wurde. Der Brand der Notre-Dame in Paris am 15. April 2019 war ein extrem starker Ruf dafür.

Von nun an treten wir wirklich in die Zeit der Vorbereitung der Braut ein. Es ist das Ende der Kirche, wie wir sie gekannt haben, und der Beginn einer Bewegung des Geistes, durch welche die grosse Ernte der Endzeit eingebracht werden wird. Es findet eine Verwandlung statt. Wir werden nicht mehr Katholiken oder Protestanten oder sonst was sein, sondern Gläubige an Jesus Christus, die seine Wiederkunft erwarten und sich darauf vorbereiten. Jesus möchte nicht eine Kirche, sondern eine Braut finden bei seiner Rückkehr.

Wir sind vertraut mit dem, was wir verlassen haben. Aber in welcher Form wird diese Braut sich zeigen? Wird es ein Netzwerk im Untergrund sein, vielleicht nicht mehr als fünf oder zehn Menschen aufs Mal, die sich mitten in der Nacht auf Lichtungen oder in Höhlen treffen wie zur Zeit der Hugenotten oder Täufer?

Nicht die Form, sondern die Beständigkeit ist wichtig. Ja, wir brauchen Netzwerke, und diese werden nicht so sichtbar sein, vielleicht auch ganz im Untergrund. Aber die Gemeinde ist nicht zur Verborgenheit berufen. Sie hat eine Botschaft, sie ist das «Licht der Welt», sie darf nicht «unter den Scheffel gestellt werden», hat schon Jesus gesagt. Sie befindet sich in einer Zeit des Umbruchs, der Verwandlung. Mehr kann ich zurzeit nicht dazu sagen. Ich glaube, dass wir uns in Richtung Hausgemeinden bewegen, aber auch zu einer Vernetzung von Gemeinden.

Beim Begriff «Königreich» schwingt auch ein Einfluss auf die öffentliche Debatte mit. Dies erfordert jedoch institutionelle Strukturen, Kommunikationsstrukturen, usw..

Ja, das stimmt. Angesichts von äusserst sensiblen Themen wie der "Ehe für alle" oder der Abtreibung wird die Gemeinde, welche den Zeitgeist zu konfrontieren wagt, echte Verfolgung erleben.

Die Einschränkungen, die restriktiven Massnahmen sind meiner Meinung nach auch eine Warnung und ein Gericht wegen unserer Unfähigkeit, in diesen gottlosen Gesetzen einen Angriff auf die Ordnungen Gottes zu erkennen, welche unser Herr nicht ertragen kann. Wenn wir nicht Busse tun und wenn wir nicht dafür kämpfen, unsere Nation und das Erbe unserer Vorväter zurückzubringen, werden wir uns genauso wie der Rest der Gesellschaft unter dem Gericht Gottes wiederfinden.

Ich denke, die Gemeinde hat in der Trennung vom Staat einen Ausweg, einen Fluchtweg gefunden. Sie entzieht sich der Verantwortung und sagt: «Das betrifft nicht uns. Wir sind das nicht, sie sind es!» Nein, ich glaube nicht, dass die Gemeinde sich mitschuldig gemacht hat an diesen gesellschaftlichen Veränderungen, aber sie hat auch keine Lösung gefunden, und sie hat einen stillen Rückzug der Konfrontation vorgezogen.

Und heute sagt der Herr zur Gemeinde: «Nimm dich in Acht - du wirst dich entscheiden müssen, ob du der universellen, abgefallenen Kirche beitreten willst, oder ob du die politische Korrektheit ablehnst und einem Netzwerk von Hausgemeinden beitrittst, um die Nation in das Erbe ihrer Vorväter zurückzubringen.»

Ein (zukünftiges) Gericht, über das in der letzten Zeit in der Westschweiz - und offenbar schon etwas länger in der Deutschschweiz - gesprochen wird, ist die Nahrungsmittelknappheit, eine Hungersnot. Andere christliche, informierte Stimmen haben sich gegen solche Ankündigungen gestellt und behauptet, dass es wirtschaftlichen Unsinn ist und wir aufhören sollen, den Leuten Angst zu machen damit. Was ist Ihre Meinung?

Die Schweiz importiert die Hälfte ihrer Lebensmittel. Keine Nation weltweit importiert mehr Lebensmittel pro Kopf. Ich frage immer wieder Menschen in meinem Umfeld, ob Politiker und Gemeindeleiter die mögliche Katastrophe erkennen? Sie sprechen mit mir über wirtschaftlichen Unsinn ... Ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler, aber ich gehe davon aus, dass ein Land, das tödliche Gesetze erlässt, Gottes Gericht über sich heraufbeschwört. Die «Ehe für alle» ist eines davon. Nicht ich sage dies und verurteile es, sondern das Wort Gottes.

Wenn etwas Negatives angekündigt wird - aktuell die Unterdrückung individueller Freiheiten, Verfolgung, Hungersnot und letztlich die Grosse Trübsal - was können wir dagegen tun, wenn es ja «geschehen muss»? Was kann das Gebet verändern?

Ich bestätige, was Sie sagen, denn der Herr hat mir gezeigt: Die Schweiz wird eine Hungersnot und andere Krisen erleben, sie könnte auch eine Invasion im Rahmen von Gog und Magog erleben. Aber: Wir dürfen die Prophezeiungen der Endzeit nicht fatalistisch verstehen. Nationale Busse kann das Gericht mildern und aufschieben. Auch das sollen wir erwarten! Die Kirche muss inmitten der Verzweiflung der Menschheit da sein. Wenn das Gericht kommt, wird Gott immer auch seine Gnade aufrechterhalten, bis zum Ende. Am Ende, wenn sich eine Seele zu Jesus wendet, wird sie gerettet werden.

Ein letztes Wort für das neue Jahr? Viele befürchten, dass das neue Jahr noch schwieriger wird als das letzte...

2020 war ein Jahr des Schweigens, wir wurden verborgen, versteckt, aber auch neu auf Gott ausgerichtet. 2021 wird ein Jahr der Entscheidung sein. Wir werden unseren Mund öffnen. 2021 wird ein geniales Jahr! Für die Schweiz wird es ein Jahr der Kreativität sein, ein Jahr der Initiativen.

Joël Reymond